Entfaltung, Baby!

Der Neoliberalismus macht Karriere und Geld zum Sinn des Lebens, zum Maßstab des Überlebens. Lohnarbeit wird so unumgänglich zum Kern des menschlichen Daseins. Für viele Menschen bietet Erwerbsarbeit Raum zur Entfaltung. Ein Beruf ist für viele Berufung, stiftet Sinn oder leistet soziale Integration. Für andere jedoch führt Erwerbsarbeit durch ihre dominierende Stellung zu gesellschaftlicher Exklusion und Entwürdigung. Wer das Hamsterrad nicht am Laufen hält, wird besonders stigmatisiert, z.B. Arbeitslose. Doch auch wer Arbeit hat, ja sogar die vermeintlichen Gewinner auf dem Arbeitsmarkt, werden oft entwürdigt: ob durch Niedriglohn, ewige (oft unbezahlte) Praktika, gnadenlosen Konkurrenzdruck, prekäre Beschäftigung oder den Zwang zur permanenten Verfügbarkeit.

Die Sozialdemokratie – historisch die Partei der Arbeit – muss Arbeit neu definieren. Erwerbsarbeit muss aus dem Zentrum des menschlichen Daseins gerückt, neue Freiräume für menschliche Entfaltung geschaffen werden: Bezahltes Sabbatjahr, 28-Stunden-Woche, 15€-Mindestlohn, Ausbau der Automatisierung, bedingungslose Grundsicherung.

Die Idee ist, ein Konzept zu erarbeiten, dass die menschliche Entfaltung in den Mittelpunkt und den Zwang, alle Lebensbereiche nach finanzieller Performance zu optimieren, an die Seitenlinie rückt.

11 Anmeldungen
  1. Nicolas
    Nicolas sagte:

    Entfaltung, Baby ist positiv! Entfaltung ist vielfältig und bedeutet für alle Menschen etwas anderes. Aber sicher ist Erwerbsarbeit nur ein kleiner Teil davon. Gleichzeitig war sozialdemokratische Politik im Kern immer eng verknüpft mit der Möglichkeit für Menschen sich entfalten zu können. Das muss in die heutige Zeit übersetzt werden.

  2. Hendrick
    Hendrick sagte:

    Die Frage nach der Zukunft der Arbeit ist auch die Frage nach der Zukunft der Sozialdemokratie. Wenn moderne Arbeit für immer mehr Menschen weder existenzsichernd noch Würde versprechend ist, kann unsere Losung nicht sein: Sozial ist, was Arbeit schafft. Die SPD darf „Arbeit“ als Zugang zu gesellschaftlicher Teilhabe nicht zum Fetisch erheben. Eure Idee zeigt hierzu sehr gute Lösungswege auf, die ich gerne unterstützen möchte.

  3. Fabian
    Fabian sagte:

    Die digitale Ökonomie wird grundsätzlich anders organisiert sein. Es ist notwendig, dass eine progressive Partei darauf grundsätzlich neue Ideen gibt. Ich würde mich gerne als Ökonomiestudent bei der Entwicklung dieser neuen Ideen mit einbringen.

  4. Maike
    Maike sagte:

    Endlich! Ich möchte mitmachen und gemeinsam über „das gute Leben“ nachdenken und aus den ökonomischen Zwängen heraus Ideen entwickeln, wie eine Gesellschaft aussehen kann, die nach sozialeren Zielen organisiert ist.

  5. Tim
    Tim sagte:

    Als Student der Psychologie beschäftige ich mich viel mit dem Bereich der Arbeitspsychologie. Immer wieder komme ich in Diskussionen mit Personen aus einem wirtschaftswissenschaftlichen Kontext darauf zu sprechen, dass die Perspektive des einzelnen Menschen in der Arbeit in den heutigen Konzepten noch keinen Platz findet. Stattdessen wird versucht, alles in „Kosten-Nutzen“-Rechnungen einzupacken, die im Zuge des ewigen Wachstumsgedankens entstanden sind. Mein Wunsch wäre es, diese festgefahrene Sicht auf Arbeit aufzubrechen und den Menschen wieder in den Mittelpunkt seines Schaffens zu stellen.

  6. Christian
    Christian sagte:

    Ich selber arbeite mit zwei Freunden an einer inhaltlichen Neuaufstellung der Partei. Da es große Überschneidungen mit Jonas „Pariser Manifest“ gibt, würde ich gerne mit ihm und anderen einzelne Themen daraus diskutieren.

  7. Yola
    Yola sagte:

    Arbeit ist für mich das Herzstück der sozialdemokratischen Politik und in den letzten Jahren gefährlich vernachlässigt bzw. unmotiviert und nicht mehr aus dem Blickwinkel der sozialen Gerechtigkeit betrieben worden – Zeit, das zu ändern!

  8. Felix
    Felix sagte:

    Derzeit beschäftige ich mich in meiner Promotion dem Einfluss von Digitalisierung sowohl auf Arbeitsmärkte als auch auf Wohlfahrtsstaaten und glaube, dass sich da einige Überschneidungspunkte ergeben.

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